Die Arbeitstherapie ist ein zentraler Faktor der Tagesstruktur im Haus. Es ist für jeden Bewohner unseres Hauses verpflichtend, im Rahmen seiner physischen und psychischen Fähigkeiten und Möglichkeiten, an der Arbeitstherapie teilzunehmen.
Ziel ist, einer regelmäßigen und sinnvollen Tätigkeit nachzugehen, d.h. auf niederschwelliger Basis einen "Berufsalltag" zu simulieren, der hilft, geregelte Strukturen
wiederzuerlernen. Nicht Leistungsdruck, sondern therapeutische Angemessenheit prägen die individuelle Arbeitsgestaltung.
Die Tätigkeiten im Rahmen der Arbeitstherapie sollen in erster Linie bereits Erlerntes auffrischen, durch Dazulernen neue Horizonte schaffen, den Tagesablauf strukturieren helfen, die
soziale Kompetenz steigern (miteinander füreinander arbeiten!), zur Selbstfindung der Bewohner beitragen und im Idealfall – über eine stufenweise Steigerung der Arbeitsqualität und des
Durchhaltevermögens – letztlich zu einer Wiedereingliederung in den ersten oder zweiten Arbeitsmarkt führen.
Die Teilnahme an der Arbeitstherapie stellt nicht nur einen zentralen Faktor im neuen Leben unserer Bewohner dar, sondern manifestiert auch den Selbstversorgungscharakter unseres
Hauses. Ohne die verpflichtende Teilnahme an der Arbeitstherapie wäre unser Haus nicht lebensfähig. Menschen, die sich nicht in diese Arbeits- und Lebensgemeinschaft einbringen können
oder wollen, sind deshalb für unser Haus nicht geeignet.
Mit Einzug in unsere Hausgemeinschaft wird der betreffende Bewohner nach seinen bisherigen Tätigkeiten, seinem beruflichen Werdegang und seinen Neigungen befragt.
Aufgrund seiner Vorerfahrung wird der Neuankömmling, je nach Fähigkeiten, Neigungen und hausinternem Bedarf zur Arbeitstherapie eingeteilt.
Die Arbeitsbereiche sind:
In erster Linie ist die Beschäftigungstherapie für Bewohner kurzfristig oder längerfristig gedacht, die den Anforderungen der Arbeitstherapie nicht mehr oder noch nicht gewachsen sind. Daher
bieten wir nicht arbeitsorientierte Beschäftigungstherapie an.
Hier soll durch handwerkliche und kreative Techniken erreicht werden, dass Störungen positiv beeinflusst werden und das seelische Befinden der Bewohner verbessert wird. Vorhandene Ressourcen
sollen erhalten und dem Abbau von Eigeninitiative entgegengewirkt werden. Im Vordergrund steht dabei die Stärkung gesunder Anteile beim Bewohner. Die vermittelten Techniken sollen es dem Bewohner
ermöglichen, sinnvoll aufeinander aufbauende Arbeitsschritte zu erkennen und auf die besonderen Eigenheiten und Gesetzmäßigkeiten des Materials zu achten. Der Bewohner überwindet Widerstände und
schafft Ordnungen, erlernt strukturiertes Vorgehen und stärkt somit sein Selbstwertgefühl.
Die Beschäftigungstherapie umfasst kreative, handwerkliche und lebenspraktische Bereiche. Sie dient der Förderung und Verbesserung von Phantasie, Ausdauer, Konzentration und der Entfaltung brachliegender Fähigkeiten. Weiterhin gibt die Therapie auch im Hinblick auf eine später dringend erforderliche Freizeitgestaltung wichtige Impulse.
Einige Beispiele: